Beispiele kinderfreundlicher Wohnumfelder

Warum braucht es mehr denn je kinderfreundliche Wohnumfelder?

 
 

Warum braucht es mehr denn je kinderfreundliche Wohnumfelder?

 
 
 

Kinder verbringen viel Zeit in ihrer direkten Wohnumgebung. Das Wohnumfeld ist der erste Raum ausserhalb der Wohnung, in welchem sich Kinder selbstständig bewegen. Der Raum vor der Haustüre ist ihr wichtigster Erfahrungsraum: Dort knüpfen sie die ersten Kontakte zu anderen Kindern und setzen sich mit der Um- und Mitwelt auseinander. Welche Erfahrungen und Erlebnisse ihr Wohnumfeld ermöglicht, ist für sie demnach von zentraler Bedeutung.

 
 
«Es gibt kaum einen Faktor, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des Wohnumfeldes und die damit verbundenen Möglichkeiten zum freien Spiel.» 
— Baldo Blinkert, Peter Höfflin, Alexandra Schmider, Jürgen Spiegel (2015)
 
 

Die Lebenswelten der Kinder haben sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte stark verändert. Aufgrund von Verdichtung und stets zunehmender Infrastruktur für den Individualverkehr sind unstrukturierte, natürliche und gut zugängliche Spiel- und Aufenthaltsorte für Kinder rar geworden. Kinder verbringen weniger Zeit mit Spielen draussen an der frischen Luft und der autonome Aktionsradius ist über die Jahre kontinuierlich geschrumpft. Damit Kinder trotz Urbanisierung und Verdichtung noch genügend Bewegung, Gelegenheiten für Interaktion mit anderen Kindern, zum selbständig Erfahren und Lernen haben, ist die kindergerechte Gestaltung von Wohnumgebungen wichtiger denn je.

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Bedeutung des Wohnumfeldes für Kinder

Ein kinderfreundliches Wohnumfeld trägt massgeblich zu einer ganzheitlichen Entwicklung und einem gesunden Aufwachsen von Kindern bei. Dies weil Eltern ihre Kinder in einem sicheren und attraktiven Wohnumfeld deutlich länger draussen spielen lassen.

Andererseits spielen Kinder, die in einem für Kinder ungeeigneten Wohnumfeld aufwachsen, deutlich kürzer draussen und haben weniger Gelegenheit, ihre motorischen und sozialen Fähigkeiten zu entwickeln. Dies führt zu Chancenungleichheiten und tendenziell zu gesundheitlichen Problemen.

Das wohnumfeldnahe Spielen vermittelt Kindern Selbstvertrauen und lässt sie selbstständige Erfahrungen machen.

Eine naturnahe und abwechlsungsreiche Wohnumgebung bietet Kindern einen prägenden Raum für elementare Lebenserfahrungen und Lernprozesse.

Im Spiel draussen entwickeln Kinder ihre sozialen und motorischen Fähigkeiten. Sie bewegen sich, finden SpielkameradInnen und lernen voneinander und miteinander.

Ein kinderfreundliches Wohnumfeld entlastet zudem die Erwachsenen im Familienalltag.

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Bedeutung familienfreundlicher Siedlungen für eine Gemeinde

Das Wohnumfeld und kinderfreundliche Aussenräume sind ausschlaggebend für die Wohnort- und Wohnungswahl von jungen Familien.

Kinderfreundliche Siedlungen tragen zum Image eines lebenswerten Wohnquartiers oder einer attraktiven Gemeinde bei.

Familienfreundliche Aussenräume werden zu einem zentralen Faktor für das Standortmarketing einer Gemeinde.

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Argumente für Verwalter, Immobilienmakler und Eigentümer

Ein attraktiver Aussenraum wertet eine Wohnung auf. Viele Familien nehmen Mehrkosten in Kauf, wenn der Aussenraum kinderfreundlich und sicher ist. Die Investitionen amortisieren sich so innerhalb weniger Jahre.

MieterInnen und StockwerkeigentümerInnen in Siedlungen mit kinderfreundlichen Aussenräumen und gutem Kontakt wechseln die Wohnung seltener. Dadurch reduziert sich der Administrations- und Marketing-Aufwand deutlich.

Spielräume sind auch Begegnungsräume: Weil sich die BewohnerInnen in einem attraktiven Aussenraum mehr begegnen und austauschen, sind sie eher in der Lage Nutzungskonflikte selber zu lösen. Dies führt zu weniger Klagen und Schlichtungsaufwand.

Die Kosten für die partizipative und kinderfreundliche Umgestaltung der Aussenräume können mit tieferen Unterhaltskosten wettgemacht werden, weil die BewohnerInnen bereit sind bei der Pflege der Anlagen mitzuhelfen (Strauchschnitt, Reinigung etc.)

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